Nachfolgend sind die zentralen Formen ästhetischer Praxis alphabetisch kurz dargestellt.
Es gibt verschiedene Druckverfahren. Grundsätzlich unterscheiden sich diese durch die Art und Weise, wie oder wo die Farbe aufgebracht wird. (>Durchdruckverfahren, Flachdruckverfahren, >Hochdruckverfahren, >Tiefdruckverfahren, )
Durchdruckverfahren (Siebdruck)
Der Siebdruck ist ein vielseitiges Druckverfahren, das in der Kunst häufig verwendet wird, um Druckgrafiken, Poster u.a herzustellen.
- Motivgestaltung: Zunächst wird ein Motiv für den Siebdruck entworfen. Dieses Motiv kann handgezeichnet, digital erstellt oder fotografisch aufgenommen werden. Es ist wichtig, dass das Motiv eine klare und kontrastreiche Darstellung hat, da es später auf das Druckmaterial übertragen wird.
- Erstellung des Siebs: Ein Sieb besteht aus einem feinmaschigen Gewebe, das auf einen Rahmen gespannt ist. Das Gewebe kann aus unterschiedlichen Materialien wie Nylon oder Polyester bestehen. Zunächst wird das Gewebe gereinigt und dann mit einer lichtempfindlichen Schicht, der Siebemulsion, beschichtet. Das Motiv wird als Negativ auf eine transparente Folie gedruckt und auf das mit Hilfe einer lichtsensiblen Emulsion auf das Siebgewebe übertragen. Anschließend wird das Sieb belichtet und entwickelt, um das Motiv auf dem Sieb zu fixieren. Wo das Licht nicht hingekommen ist, lässt sich die Emulsion wieder auswaschen. Die geschlossenen Gewebeanteile (Löcher) lassen keine Farbe durch.
- Farbvorbereitung: Die Siebdruckfarbe wird entsprechend den gewünschten Farben des Motivs vorbereitet. Die Farbe kann entweder auf Wasserbasis oder lösemittelbasiert sein. Die Farben werden oft mit Siebdruckverdickern gemischt, um die richtige Konsistenz und Viskosität für den Farbauftrag zu erreichen.
- Druckvorbereitung: Das zu bedruckende Material, wie Papier, Textilien oder andere flache Oberflächen, wird vorbereitet. Es sollte glatt, sauber und trocken sein. Um den Druckbereich abzugrenzen und das Material vor Farbspritzern zu schützen, wird oft Maskierband oder eine Andruckschablone verwendet.
- Farbauftrag: Das vorbereitete Sieb wird auf das Material positioniert, so dass das Motiv an der gewünschten Stelle liegt. Die Siebdruckfarbe wird dann auf das Sieb gegossen oder mit einem Rakel über das Sieb gestrichen. Mit der Rakel wird die Farbe gleichmäßig über das Sieb auf das Material gedrückt, wodurch das Motiv auf dem Material entsteht.
- Variation: Die Motive können auch mehrfarbig angelegt werden. Dazu ist ein weiteres Sieb entsprechen vorzubereiten.
- Wiederholung und Trocknung: Nach dem ersten Druckvorgang kann das Sieb erneut mit Farbe versehen und auf weitere Materialien gedruckt werden, um eine Serie von Drucken zu erstellen. Nach dem Druck müssen die gedruckten Materialien trocknen.
- Nachbehandlung: Nachdem die Drucke getrocknet sind, können sie je nach Bedarf weiterbearbeitet werden. Wenn die Siebe nicht mehr gebraucht werden, können sie gereinigt werden, um für ein neues Motiv erneut genutzt werden zu können.
Der Siebdruck bietet die Möglichkeit, vielfältige Drucke zu erstellen. Das Verfahren erfordert präzises Arbeiten, insbesondere beim Erstellen des Siebs. Durch den Siebdruck können limitierte Auflagen produziert werden.
Hochdruckverfahren
Der Hochdruck ist ein analoges Druckverfahren, das eine manuelle oder maschinelle Anwendung von Druckkraft erfordert. Es ermöglicht die Erzeugung von klaren, kontrastreichen Abdrücken mit sichtbaren Texturen und Strukturen.
Ein Hochdruckverfahren wird verwendet, um Druckgrafiken, wie zum Beispiel Holzschnitte oder Linolschnitte, herzustellen. Es beinhaltet den Einsatz von Druckplatten, auf denen das gewünschte Motiv in reliefartiger Form herausgearbeitet ist. Hier ist eine grundlegende Erklärung, wie das Hochdruckverfahren funktioniert:
- Vorbereitung der Druckplatte: Zunächst wird eine Druckplatte aus einem Material wie Holz, Linoleum oder Creasoft/ EasyPrint ausgewählt. Die Oberfläche der Druckplatte wird dann ggf. geglättet und vorbereitet, indem überschüssiges Material entfernt wird. Das gewünschte Motiv wird in reliefartiger Form auf der Oberfläche der Druckplatte erstellt. Dies kann durch Schnitzen, Ritzen oder andere Techniken geschehen.
- Farbauftrag: Die erhabenen Teile des Motivs auf der Druckplatte werden mit Druckfarbe eingefärbt. Eine Walze oder ein Pinsel werden verwendet, um die Farbe gleichmäßig auf der Oberfläche zu verteilen. Die Vertiefungen bleiben während des Farbauftrags frei von Farbe.
- Druckvorgang: Ein Blatt Papier oder ein anderes Druckmedium wird auf die mit Farbe eingefärbte Druckplatte gelegt. Dann wird Druck auf das Papier ausgeübt, um den Abdruck des Motivs zu erzeugen. Dies kann mit einer Druckpresse oder durch manuellen Druck mit Hilfe von Hand oder einem Werkzeug wie einer Baren erfolgen. Der Druckprozess überträgt die Farbe von den erhabenen Teilen der Druckplatte auf das Papier.
- Wiederholung und Variation: Nach dem Drucken kann die Druckplatte gereinigt werden, um sie für weitere Drucke vorzubereiten. Durch Variationen in Farbe, Papier, Druckdruck oder anderen Parametern können verschiedene Variationen desselben Motivs erstellt werden.
Experimentieren
Flachdruck
Eine Form des Flachdrucks ist die Lithografie. Hierbei wird das Motiv auf eine speziell präparierte Steinplatte gezeichnet. Die Steinplatte nimmt Farbe an den fettigen Stellen auf und wird anschließend auf das Papier gedruckt. Durch den Einsatz von chemischen Mitteln kann die Farbintensität und den Kontrast des Drucks beeinflusst werden.
Auch der Öldruck/ die Ölpause ist ein Flachdruckverfahren. Dabei wird eine Zeichnung auf ein Papier durchgedrückt, das auf einer mit Ölfarbe bestrichenen Platte liegt. Diese Zeichnung druckt sich nun auf dem Papier ab. Da man diesen Vorgang oft wiederholen kann, dabei aber nie die absolut identische Version des Motivs erhält, kann man von einer seriellen Monografie sprechen.
Malen
Tiefdruckverfahren
Das Tiefdruckverfahren eine Reihe von Schritten, um Druckgrafiken zu erstellen. Hier ist eine beschreibende Vorgehensweise für das Tiefdruckverfahren in der Kunst:
- Materialauswahl: Zunächst werden die Materialien für das Tiefdruckverfahren ausgewählt. Dies umfasst eine Tiefdruckplatte, wie z. B. eine Kupfer- oder Zinkplatte, Tiefdruckfarben, eine Walze oder einen Pinsel zum Farbauftrag, ein Werkzeug zum Gravieren oder Ätzen der Platte und Druckpapier.
- Plattenpräparation: Die Tiefdruckplatte wird vorbereitet, indem sie von Unreinheiten gereinigt und poliert wird. Bei einer Kupferplatte kann sie mit Schleifpapier oder Schleifschwamm geglättet werden. Danach wird die Platte entweder durch Gravieren oder durch Ätzen mit dem gewünschten Motiv versehen. Beim Gravieren wird das Motiv direkt in die Platte geschnitten, während beim Ätzen eine Säure verwendet wird, um das Motiv in die Platte zu ätzen.
- Farbauftrag: Die vorbereitete Platte wird mit Tiefdruckfarbe eingefärbt. Dazu wird die Farbe auf die glatte Oberfläche aufgetragen und gleichmäßig darauf verteilt. Anschließend wird die überschüssige Farbe von der Platte entfernt, so dass nur die Vertiefungen des Motivs Farbe enthalten.
- Abdruck: Ein Blatt Druckpapier wird auf die gefärbte Platte gelegt und mit Druckwalzen oder einer Druckpresse über die Platte gerollt. Meist muss das Papier dazu feucht sein, damit die Farbe aus der Vertiefung gesogen werden kann. Der Druck überträgt die Farbe aus den Vertiefungen der Platte auf das Papier, wodurch das Motiv entsteht. Dabei ist es wichtig, gleichmäßigen Druck auszuüben, um ein klares und scharfes Abbild des Motivs zu erhalten.
- Trocknung und Weiterverarbeitung: Nach dem Abdrucken wird das Papier vorsichtig von der Platte entfernt und zum Trocknen beiseite gelegt. Die gedruckten Werke sollten vollständig trocknen, bevor sie weiterverarbeitet oder präsentiert werden. Nach Bedarf können die Drucke geschnitten, beschnitten oder signiert werden.
Das Tiefdruckverfahren in der Kunst erfordert präzises Arbeiten und bietet die Möglichkeit, detailreiche und kontrastreiche Drucke zu erstellen. Es ermöglicht Künstlerinnen und Künstlern, ihre kreativen Ideen auszudrücken und ihre Techniken in der Plattenpräparation und im Farbauftrag zu entwickeln. Der Prozess erfordert Sorgfalt und Geduld, um hochwertige Drucke zu erzeugen, und ermöglicht es, ihre Werke in limitierten Auflagen zu reproduzieren.
Wesentlich entwickelt wurde die Technik vom Künstler Paul Klee.
Zeichnen
In der Schule kann man nicht nur mit Bleistiften zeichnen. Auch Tusche, Kreide, Rötel, Wachsmalstifte etc. eignen sich sehr gut zum Zeichnen ab der ersten Jahrgangsstufe.
Zeichnen spielt eine bedeutende Rolle in der kognitiven Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Es fördert die Entwicklung der Feinmotorik, stärkt die Wahrnehmungsfähigkeiten, unterstützt kreatives Denken und symbolisches Verständnis, verbessert die kommunikativen Fähigkeiten und fördert die kognitive Flexibilität und Planung.
Zeichnen ist entwicklungsabhängig. Vor allen Dingen bis zum Ende der Grundschulzeit unterliegen die Darstellungen von Menschen und Tieren einer Entwicklung. Auch, wie auf dem flachen Blatt Papier dreidiemsionale Situationen abgebildet werden, verändert sich mit der Entwicklung der Kinder.
Das Zeichnen erfordert die Nutzung der feinmotorischen Fähigkeiten, da Schülerinnen und Schüler Stifte halten und kontrollierte Bewegungen ausführen müssen, um Linien, Formen und Muster zu erstellen. Durch regelmäßiges Zeichnen werden die Muskeln in den Händen und Fingern gestärkt und die Hand-Augen-Koordination verbessert. Diese Entwicklung der feinmotorischen Fähigkeiten hat einen positiven Einfluss auf andere Bereiche des Lebens, wie beispielsweise das Schreiben, das Anziehen oder das Ausführen von präzisen Aufgaben.
Beim Zeichnen werden Kinder dazu angeregt, ihre Umgebung genau zu beobachten und visuelle Informationen zu verarbeiten. Sie lernen, Formen, Linien, Farben und Proportionen wahrzunehmen und diese in ihrer Zeichnung darzustellen. Dies fördert die Entwicklung ihrer visuellen Wahrnehmungsfähigkeiten und ihre Fähigkeit, Details zu erkennen und Unterschiede zu identifizieren. Durch das Zeichnen lernen Kinder auch, Perspektiven zu verstehen und räumliche Beziehungen zu visualisieren.
Das Zeichnen ist eine Aktivität, die es Kindern ermöglicht, ihre Fantasie und Vorstellungskraft einzusetzen. Sie können ihre eigenen Welten erschaffen, Geschichten erzählen und ihre Gefühle auf visuelle Weise ausdrücken. Das Zeichnen fördert die dynamische Problemlösung, da Kinder Wege finden müssen, um ihre Ideen in Bildern umzusetzen. Dieser Prozess hilft Kindern, ihre kognitiven Fähigkeiten zu erweitern und alternative Denkweisen zu entwickeln.
Über das Zeichnen wird es den Kindern und Jugendlichen ermöglicht, ihre Gedanken und Gefühle zu kommunizieren, auch wenn sie möglicherweise noch nicht die Worte dafür finden können. Durch Symbole, Formen und Farben können sie komplexe Ideen vermitteln und ihre innere Welt nach außen tragen. Das Zeichnen unterstützt die Entwicklung des symbolischen Denkens, bei dem Kinder lernen, dass ein Zeichen oder Symbol eine andere Bedeutung repräsentieren kann. Dies fördert ihre Fähigkeit zur abstrakten und metaphorischen Vorstellung.
Beim Zeichnen müssen Kinder ihre Ideen planen und organisieren, um ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen. Sie lernen, ihre Handlungen vorherzusehen und einen Plan zu entwickeln, wie sie verschiedene Elemente in ihre Zeichnung integrieren können. Dies stärkt ihre Fähigkeit zur kognitiven Flexibilität und zur Planung von Handlungen, was wichtige kognitive Fähigkeiten für den Alltag und das Lernen sind.