Belastungssteuerung: Minimalismus

Belastungssteuerung ist vor allen Dingen bei jungen Lehrkräften wichtig, um verantwortungsvoll mit den eigenen Ressourcen umzugehen. Von den drei zentralen Stellschrauben, der Organisation, des Minimalismus und der Achtsamkeit wird hier auf die Idee des Minimalismus eingegangen.

Minimalismus
Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die auf das Wesentliche fokussiert und bewusst auf Überfluss verzichtet. Lehrkräfte können verschiedene Prinzipien des Minimalismus in ihrem beruflichen Leben anwenden, um ihre Arbeit effizienter und stressfreier zu gestalten. Hier sind einige Ideen:


  • Vereinfachte Planungsunterlagen: Stellen Sie sicher, dass Ihre Planungsunterlagen klar und auf das Wesentliche beschränkt sind. Beseitigen Sie unnötige Materialien und Aktivitäten, um den Lernprozess zu optimieren. Notieren Sie ausschließlich, was Ihnen hilft, Ihre Ziele mit Ihren Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Alles darüber hinaus ist unnötig.

  • Reduzierung von Klassenzimmerdekoration: Ein minimalistisches Klassenzimmer mit weniger visuellem Schnickschnack kann für Schülerinnen und Schüler weniger ablenkend sein und die Konzentration fördern. (Zudem sind zunehmend verblassende Visualisierungen ästhetisch fragwürdig.)

  • Weniger Unterrichtsmaterialien: Begrenzen Sie die Menge an Unterrichtsmaterialien, die Sie neu erstellen oder verwenden. Nutzen Sie stattdessen bewährte Ressourcen und Bücher. Widerstehen Sie auf Messen und bei gemeinsamen Bestellungen im Lehrkräftezimmer dem Kauf unnötiger Materialien.

  • Digitale Organisation: Verwalten Sie Unterrichtsunterlagen, Notizen und Aufgaben digital, um Unterlagen zu minimieren und einen einfachen und schnellen Zugriff zu haben. (Siehe Organisation)

  • Effiziente Zeitplanung: Reduzieren Sie Überstunden und vereinfachen Sie Ihren Stundenplan, um Arbeit und Freizeit besser in Einklang zu bringen. Hinterfragen Sie bei jeder Erstellung von Unterrichtsmaterialien, ob Ihr Unterricht dadurch wirklich besser wird.

  • Klare Kommunikation: Kommunizieren Sie klar und präzise mit Eltern, Schülerinnen/ Schülern und Kolleginnen/ Kollegen, um Missverständnisse zu minimieren. Legen Sie klare Kommunikationsregeln fest. Diese sollten einige wenige präzise Zeitfenster beinhalten, über die hinaus Sie nicht erreichbar sind.

  • Priorisierung von Lehrzielen: Fokussieren Sie sich auf die wichtigsten Lernziele und legen Sie den Schwerpunkt auf das, was Ihre Schülerinnen und Schüler wirklich benötigen.

  • Weniger Prüfungen und Tests: Vermeiden Sie übermäßige Tests und Arbeiten, um den Druck auf die Schülerinnen und Schüler zu reduzieren und den Fokus auf das Verständnis zu legen.

  • Klare Ordnung: Halten Sie Ihr Klassenzimmer und Ihre Arbeitsumgebung sauber und ordentlich, um Ablenkungen zu minimieren. (S.o.)

  • Delegation: Delegieren Sie Aufgaben und Verantwortlichkeiten an Schülerinnen/ Schüler oder Kolleginnen/ Kollegen, wenn möglich, um Ihre Arbeitsbelastung zu reduzieren.

  • Keine Anlage unnötiger Sammlungen: Vermeiden Sie unnötige Sammlungen von Arbeitsmaterialien. Gerade in den ersten Dienstjahren neigt man dazu, unüberlegt ganze Ordner von erfahrenden Kolleginnen/ Kollegen zu kopieren. Oft bleiben die meisten Unterlagen dann eben auch in diesen Ordnern und stellen Regale voll.

  • Reduzierte Arbeitsblätter: Vermeiden Sie die Überlastung von Schülerinnen und Schüler mit zu vielen Arbeitsblättern. Setzen Sie auf interaktive und kollaborative Lernmethoden.

  • Weniger Meetings: Überdenken Sie Ihre Teilnahme an Besprechungen und Veranstaltungen, die nicht verpflichtend sind. Nutzen Sie Ihre Zeit effizient.

  • Weniger E-Mails: Reduzieren Sie die Anzahl der E-Mails und Benachrichtigungen, indem Sie wichtige Informationen in klaren, kurzen Nachrichten kommunizieren. Nicht jeder Newsletter ist notwendig.

  • Qualitätsbewertung statt Quantität: Statt einer großen Anzahl von Aufgaben oder Prüfungen zu bewerten, konzentrieren Sie sich auf eine sorgfältige und qualitativ hochwertige Bewertung der Leistungen von Schülerinnen und Schüler.