Belastungssteuerung: Achtsamkeit

Belastungssteuerung ist vor allen Dingen bei jungen Lehrkräften wichtig, um verantwortungsvoll mit den eigenen Ressourcen umzugehen. Von den drei zentralen Stellschrauben, der Organisation, des Minimalismus und der Achtsamkeit wird hier auf die Idee der Achtsamkeit eingegangen.

Achtsamkeit

Lehrkräfte können ihre eigene Gesundheit und somit ihre langfristige Leistungsfähigkeit verbessern, indem sie achtsam mit sich umgehen. Davon profitieren auch die Schülerinnen und Schüler.

Lehrkräfte stehen oft unter hohem Druck, da sie nicht nur den Lehrstoff vermitteln, sondern auch auf die individuellen Bedürfnisse und das Verhalten ihrer Schülerinnen und Schüler eingehen müssen. Achtsamkeit kann dazu beitragen, Stress abzubauen und Lehrkräften helfen, mit den vielfältigen Anforderungen ihres Berufs besser umzugehen.

Im Schulalltag können verschiedene emotionale Herausforderungen auftreten, sei es der Umgang mit schwierigen Kindern oder Jugendlichen, Konfliktsituationen im Klassenzimmer oder der Umgang mit persönlichen Belastungen. Achtsamkeit hilft Lehrkräften, ihre eigenen Emotionen besser zu verstehen und zu regulieren, was zu einer gesünderen Arbeitsumgebung führt.

Achtsamkeit kann Lehrkräften dabei helfen, ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen, stressresistenter zu sein und effektiver zu unterrichten. Es unterstützt die Entwicklung sozial-emotionaler Fähigkeiten und verbessert die Interaktion zwischen Lehrkraft und Schülerinnen und Schüler, was sich positiv auf das schulische Klima und den Lernerfolg auswirken kann.

Maßnahmen für mehr Achtsamkeit sind:

  • Verbesserte Kommunikation: Achtsamkeit kann die Fähigkeit einer Lehrkraft verbessern, effektiver mit Schülerinnen und Schüler, Eltern und Kolleginnen/ Kollegen zu kommunizieren. Indem Lehrkräfte bewusster auf ihre eigenen Kommunikationsmuster achten, können sie Konflikte vermeiden und effizienter auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler eingehen.

  • Empathie und Verständnis: Achtsamkeit fördert Empathie und Mitgefühl. Lehrkräfte, die achtsam sind, können sich besser in die Lage ihrer Schülerinnen und Schüler versetzen und deren individuellen Bedürfnisse und Schwierigkeiten verstehen. Dies kann zu einer positiveren und unterstützenderen Lernumgebung beitragen.

  • Erhöhte Konzentration und Aufmerksamkeit: Achtsamkeitstechniken können die Konzentrationsfähigkeit von Lehrkräften verbessern, was wiederum dazu beiträgt, den Unterricht effizienter zu gestalten und den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler zu fördern.

  • Selbstreflexion und berufliche Weiterentwicklung: Achtsamkeit fördert die Selbstreflexion und die Fähigkeit, das eigene pädagogische Handeln kritisch zu betrachten. Lehrkräfte können dadurch ihre Unterrichtsmethoden und ihre Interaktion mit Schülerinnen und Schüler kontinuierlich verbessern.

Nachfolgend sind einige Übungen zur Achtsamkeit notiert. Sie sollten zunehmend einen Platz im Alltag finden. Möglich ist, in der Tagesplanung aktiv Felder für Achtsamkeitsübungen festzulegen. Übungen, die erfolgreich das Wohlbefinden steigern, sollten in die Tagesroutine aufgenommen werden.


  • Atemübung: Beobachte deinen Atem, ohne ihn zu verändern.
  • Bodyscan: Scanne deinen Körper von den Füßen bis zum Kopf, um körperliche Empfindungen wahrzunehmen.
  • Achtsames Gehen: Gehe langsam barfuß und spüre bewusst den Kontakt deiner Füße mit dem Boden.
  • Meditation: Setze dich ruhig hin und fokussiere deine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment.
  • Essmeditation: Nimm dir Zeit, um bewusst zu essen, und schmecke jedes Lebensmittel.
  • Naturbeobachtung: Gehe in die Natur und beobachte die Umgebung mit all deinen Sinnen. Setze Dich dafür ruhig auf eine Bank oder Ähnliches.
  • Gedanken beobachten: Beobachte deine Gedanken, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen.
  • Gefühle erkunden: Erkenne deine Emotionen und versuche, sie anzunehmen, ohne Widerstand.
  • Dankbarkeitsjournal: Schreibe täglich Dinge auf, für die du dankbar bist.
  • Stille Meditation: Sitze in vollkommener Stille und erlebe die Gegenwart.
  • Achtsames Atmen im Alltag: Lenke deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem in stressigen Situationen.
  • Achtsames Sprechen: Spreche bewusst und achte auf deine Wortwahl.
  • Achtsames Zuhören: Höre anderen aktiv zu, ohne zu unterbrechen oder vorzeitig zu urteilen.
  • Digitale Pause: Plane tägliche Pausen von digitalen Geräten, um dich bewusst zu erholen.
  • Selbstmitgefühl: Sprich liebevoll zu dir selbst und sei nachsichtig mit eigenen Fehlern.
  • Achtsamkeits-Apps: Nutze Apps zur Achtsamkeitsmeditation, um Anleitungen und Übungen zu erhalten.
  • Kunst: Beschäfige Dich produktiv oder rezeptiv mit Kunst . Lasse die Gedanken fallen bei der Begegnung mit Kunst, male Deine Stimmung.
  • Musik: Genieße Musik. Höre nur Musik, lenke Dich dabei nicht mit anderen Dingen ab.